Das kleine Derby gegen Oldenburg unter Flutlicht – das klingt zunächst nach einem Highlight. Doch die Realität sieht leider anders aus, eingebettet in eine Thematik, die uns Fans bereits die gesamte Saison über begleitet. Das heutige Spiel ist nur ein weiterer Eintrag in der mittlerweile langen Liste von Begegnungen dieser Saison, die – zum Teil kurzfristig – verlegt wurden. Diese Praxis des NordFV hat nichts mit Planungssicherheit zu tun, weder für den Verein, die Mannschaft noch für uns Fans. Von einer professionellen Liga zu sprechen, scheint angesichts dieser Umstände fast ironisch.
Die kurzfristigen Verlegungen zwingen uns dazu, Busse zu stornieren und bereits gebuchte Bahntickets verfallen zu lassen. Urlaubstage, die für Spiele unter der Woche genommen wurden, sind verloren; Zusagen zur Geburtstagsfeier von Oma am Wochenende oder geplante Ausflüge mit der Freundin, die aufgrund des Spielplans gemacht wurden, werden zunichte gemacht.
Der zu Saisonbeginn durchgeführte Staffeltag, der eigentlich als Plattform für eine gemeinsame Abstimmung aller Vereine mit Sicherheitsorganen und Verband sowie als Grundlage für den Spielplan dienen sollte, wird ad absurdum geführt. Die Ignoranz gegenüber den getroffenen Vereinbarungen und Wünschen der einzelnen Vereinen (z. B. aufgrund von Umbauarbeiten im eigenen Stadion) stellt die Sinnhaftigkeit dieses Tages infrage. Weiterhin muss man sich auch in diesem Zusammenhang fragen, warum es keine Lizenzauflage gibt, ein geeignetes Stadion vorzuhalten. Auch für Spiele bei denen mit mehr als 10 Gästefans zu rechnen ist.
Bemerkenswert ist auch die Begründung der Polizei für die Verlegung der heutigen Begegnung, die kurzfristig feststellt, dass aufgrund von Karneval ein Spiel nicht wie geplant stattfinden kann. Diese Planungsunfähigkeit ist nicht nur ärgerlich, sondern symptomatisch für das gesamte Problem. Die Unfähigkeit von Verbänden und Behörden wird hier eindeutig auf dem Rücken von uns Fans ausgetragen.
Der NordFV gibt sich dabei gerne vereinsnah. Das gilt jedoch augenscheinlich nur für diejenigen, die sich treu an die vorgegebene Linie des NordFV halten und bestenfalls keine Fans haben, die auch mal etwas kritisch hinterfragen. Hinsichtlich der kleineren Vereine im NordFV ist jedoch festzustellen, dass diese andere Interessen verfolgen als beispielsweise unser geliebter SV Meppen. Dies liegt nicht zuletzt an der unterschiedlichen Größe und Leidenschaft ihrer Fanbasen. Oftmals fehlt es den kleineren Vereinen an der breiten Unterstützung, die Klubs wie unser SV Meppen erfahren und nehmen die Problematik nicht wahr, die aus Spielverlegungen entstehen. Dieser Unterschied in den Voraussetzungen und Bedürfnissen muss anerkannt und im Dialog zwischen den Vereinen, dem NordFV und der Polizei berücksichtigt werden.
Dieser Text ist somit mehr als nur ein Ausdruck des Frusts. Er ist ein Aufruf zum Handeln gegen die Willkür und das Missmanagement der Behörden und des NordFV. Es ist an der Zeit, diesen Irrsinn der Spielverlegungen zu stoppen und für die Rechte und das Wohl der Fans und auch der Vereine einzustehen. Nur so kann die Integrität unseres Sports gewahrt und die Flamme der Leidenschaft, die uns alle eint, lebendig gehalten werden. Der SV Meppen lebt von dieser lebendigen Fankultur. Nicht umsonst pilgern regelmäßig über 5.000 Fans ins Emslandstadion und fahren dem SVM in Scharen hinterher.
Dass der NordFV dafür wenig übrig und ein gänzlich anderes Verständnis von Fußball, Volkssport und Fankultur hat, zeigt er auch in seinem Strafenregime, welches er nicht müde wird rigide anzuwenden. Nun mag man zu Pyrotechnik und dessen Einsatz unterschiedlicher Meinung sein, diese Diskussion soll an dieser Stelle gar nicht geführt werden.
Es geht vielmehr um die unverhältnismäßigen Strafen, die der NordFV explizit androht und die wie ein Damoklesschwert über jeglichen Spielen unserer Blau-Weißen schweben. Selbst der DFB hat inzwischen eingesehen, dass Kollektivstrafen nicht zielführend sind und demokratischen sowie rechtsstaatlichen Prinzipien vollkommen zuwiderlaufen. Der NordFV sollte also schnellstmöglich von dieser Law and Order-Mentalität abrücken und verhältnismäßig und vernunftbasiert handeln!