1. Strukturreform jetzt!
Das aktuelle System der Verbandsstrafen ist willkürlich, intransparent und rechtlich hochproblematisch. Es basiert auf unterschiedlichen Rechts- und Verfahrensordnungen der Verbände, die weder rechtsstaatlichen Prinzipien entsprechen noch Beteiligung oder Nachvollziehbarkeit gewährleisten. Wir fordern deshalb nicht nur Reformen – wir fordern die vollständige Abschaffung der Verbandsstrafen.
Bereits zum aktuellen Zeitpunkt geraten erste Clubs durch die Sanktionen in massive wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Verbände entfernen sich zunehmend von ihrer eigentlichen Aufgabe: der Organisation des Spielbetriebs sowie dem Schutz und der Förderung des Fußballs als gesellschaftliches Gut. Stattdessen entsteht der Eindruck, dass Machtpositionen zementiert und finanzielle Interessen über die Gemeinschaft gestellt werden. Die Sanktionierung von Fanfehlverhalten ohne Einfluss auf den Spielbetrieb ist schlicht nicht Aufgabe der Verbände.
Es braucht dringend eine grundlegende Neuausrichtung der Verfahrens- und Entscheidungsstrukturen – im Sinne der Transparenz, der Fairness und mit dem Ziel, Sanktionen abzuschaffen und Raum für neue, faire Lösungen zu ermöglichen.
2. Für einen offenen und ehrlichen Diskurs
Vereine und Fanszenen haben sich längst zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine gerechtere Lösung im Umgang mit Fankultur und Sanktionen zu kämpfen. Auch in Meppen wurde die Notwendigkeit erkannt und gemeinschaftlich durch den diesbezüglichen Mitgliederbeschluss im vergangenen November deutlich herausgestellt.
Was fehlt, ist bisher die Bereitschaft der Verbände, sich diesem Dialog zu stellen.
Wir fordern einen offenen und transparenten Diskurs aller Beteiligten – Verbände, Vereine und Fans. Sicherheit im Stadion darf nicht länger rein autoritär gedacht werden: Sie entsteht nicht gegen, sondern nur mit den Menschen, die Woche für Woche für Stimmung, Identifikation und Gemeinschaft sorgen. Die pauschale Ablehnung von Pyrotechnik und die Ignoranz gegenüber positiven, kreativen Entwicklungen der Fankultur verhindern authentischen Fortschritt. Die Verbände sind jetzt in der Pflicht: Statt Abgrenzung braucht es Gesprächsbereitschaft, Augenhöhe und Reformwillen – im Sinne des Fußballs.
Immer mehr Mitgliederbeschlüsse in der Breite der Vereine zeigen: Wir kämpfen aus Überzeugung und Seite an Seite. Wir werden nicht aufhören, bis Verbandsstrafen für nicht-missbräuchlich eingesetzte Pyrotechnik und darüber hinaus der Vergangenheit angehören.
3. Willkür beenden – echte Gerechtigkeit schaffen
Die Praxis der Verbandsstrafen ist willkürlich, intransparent und trifft Vereine massiv – nicht nur in Bezug auf Pyrotechnik. Ob Zaunfahne, Spruchband oder Verhalten Einzelner: die Strafhöhen variieren stark, oft ohne nachvollziehbare Begründung. Die Konsequenzen reichen von erheblichen finanziellen Belastungen bis hin zur Androhung von Kollektivstrafen, die jeglichen rechtsstaatlichen Prinzipien zuwiderlaufen.
Weiter werden positive und kreative Ausprägungen der Fankultur dadurch ignoriert oder sogar kriminalisiert. Das ist nicht nur rechtlich fragwürdig, sondern beschädigt auch das Vertrauen in faire Verfahren und öffnet der populistischen Stimmungsmache Tür und Tor. Zudem werden so verschiedene Gruppen gezielt gegeneinander ausgespielt und es entsteht der Eindruck, dass Strafen längst ein Teil der finanziellen Kalkulation der Verbände sind. Gerade hier zeigt sich: Die Verbände überschreiten ihre eigentliche Rolle und legitimieren ein System, das nicht auf Gerechtigkeit, sondern auf Machterhalt basiert. Diese Entwicklung muss gestoppt werden.
Unser Ziel ist daher nach wie vor klar: Vollständige Abschaffung der Verbandsstrafen mit Hilfe von strukturellen Reformen – und eine Fußballkultur, in der Vielfalt und Meinungsfreiheit geschützt werden.
Über die Initiative
Seit über einem Jahr setzt sich eine kämpferische Bewegung, für Rechte und faire Behandlung von Fankultur sowie die Souveränität der Vereine ein. Unter dem Dach von „Verbandsstrafen abschaffen“ vernetzen sich Vereine und Fanszenen bundesweit und fordern eine grundlegende Veränderung der Strafenpolitik der Verbände, damit die Interessen der Basis unseres Sports in angemessenem Umfang berücksichtigt werden. Es geht dabei nicht nur um Pyrotechnik – es geht um strukturelle Gerechtigkeit, um Meinungsfreiheit und um den respektvollen Umgang mit engagierter Vereinsarbeit. Lasst uns gemeinsam für mehr Gerechtigkeit im Fußball kämpfen und entschlossen für die Abschaffung der Verbandsstrafen eintreten!
Weitere Informationen unter verbandsstrafen-abschaffen.de oder bei den bekannten Gesichtern im Block und am Szenestand vor der Stadionkneipe.